Am Morgen trennen sich unsere Wege, Peter macht sich langsam auf den Heimweg und wir fahren weiter an der Küste entlang nach Osten. In Patara gibt es einen wunderschönen Strand mit Schildkröten!
Fahrerisch haben wir heute den besten Tag der Türkei! Wir sind zwar in Teilen auch auf der unvermeidlichen Schnellstraße unterwegs, abseits dieser fahren wir aber auf roter Piste durch die Berge! Sauspaß bringt es! So sind wir auch nicht böse, als ich eine Abzweigung verpasse und wir einen Teil der Strecke doppelt fahren müssen, es ist einfach großartig. Wie schade, dass Peter nicht mehr da ist, das hätte ihm und Paula sicher auch sehr gefallen.
An einer Tankstelle freuen wir uns über kalte Getränke und nutzen die Gelegenheit die Mopeds und das Gepäck von der roten Staubschicht zu befreien, weit ist es ja nicht mehr, so denken wir.
Aber das ist ein Irrtum, der Campingplatz in Patara gefällt uns nicht und auf Anraten anderer Reisender fahren wir weiter nach Kaş. Ein großes Missverständnis. Durch den überfüllten Ort ist kaum ein Durchkommen, hier ist es fies touristisch, aber wir schauen erst mal. Der erste Campingplatz ist eigentlich ganz schön gelegen, ein Hang am Meer, viele terassenartige Plätze, von denen aber nur noch wenige frei sind. Ist schon ordentlich was los. Leider gibt es wenig Schatten. Trotzdem würden wir bleiben, müssten nicht die Mopeds außerhalb parken. Das wollen wir auf keinen Fall. Also geht es weiter, trotz der Hitze. Kaum haben wir den Ort verlassen, machen wir erst einmal eine Pause. Stop-and-go ist bei dem Wetter nur schwer zu überstehen. Die Stimmung wird nicht besser als ein Idiot versucht uns drei Cola zu berechnen anstelle von zweien. Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt. Wir sind körperlich fertig und es ist verdammt heiß. Hätten wir doch den ersten Platz in Patara nehmen sollen? Und warum haben wir dort nicht einfach ein Hotel genommen? Sollen wir jetzt wieder zurück? Oder doch weiter? Wir entscheiden uns für weiter. An einer Marina bei Demre entdecken wir durch Zufall einen ganz hübschen Campingplatz und schlagen im Schatten unser Zelt auf. Es ist noch immer sehr heiß, obwohl wir ja direkt am Meer sind, weht kaum Wind. Diese Bucht ist wirklich gut geschützt. Verdammt. Am frühen Abend kommen die Mücken raus und so verschwinden wir schnell im Zelt.
Am nächsten Morgen versuchen wir an der Marina ein Ausflugsschiff zu finden. Diese Hitze ist auf dem Meer sicher besser zu ertragen. Aber wir sind wohl etwas früh dran, es gibt zwar viele Schiffe, aber kaum Menschen, die nicht noch schlafen. Also frühstücken wir erst einmal und versuchen es dann erneut. Mit Erfolg diesmal! Unsere Ausflugsziele sind zwar nur bedingt spannend, aber das Wasser schön kühl und auf dem Schiff gibt es viel Schatten. An Land hätten wir vermutlich nur mit Schnappatmung flach auf dem Bauch liegen können.
Am Abend besucht uns eine kleine Mietzie! Sie ist eigentlich noch viel zu klein um ohne ihre Mutti hier entlang zu spazieren. Bei den Nachbarn bekommt sie ein Schälchen Milch und bei uns etwas von dem Hundefutter, das eigentlich für Cornflake gedacht war. Und weil sie noch so klein ist, nehme ich sie mit ins Bad und putze sie mit einem feuchten Tuch sauber. Und sie schnurrt wie eine große! Bestimmt hatte die Mutti einen Unfall, eine so kleine Katze sollte noch gar kein Hundefutter fressen können und allein unterwegs sein. Ich hoffe sehr, dass unsere Nachbarn sie mit heim nach Adana nehmen und ihr ein schönes Zuhause geben.
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