Eine Motorradreise durch die Türkei ist im August nur eine bedingt gute Idee. 38°C im Schatten sind schon ein Wort. Zumal es während der Fahrt keinen Schatten gibt. Vermutlich einer der Gründe, warum man eher selten Motorradfahrer in Sicherheitskleidung sieht. In Olympos, unserem nächsten Reiseziel, sehe ich sogar Polizisten mit blanken Köpfen. Das sollte als Nachweis ausreichen, Helmpflicht gibt es in der Türkei nicht. Und falls doch, interessiert das wirklich niemanden. Als wir unsere Mittagspause aus Versehen mitten auf einem Busbahnhof machen, googelt ein interessierter Passant Hennings Helm und ist völlig entsetzt ob des Preises. Wir erzählen ihn lieber nicht, dass es ihn in Deutschland nicht so billig gegeben hätte. Wenn man sich die Menschentraube ansieht, die uns umringt, sollte man meinen, wir wären ein Bus. Zum Piepen ist das hier. Und einen Strafzettel bekommen wir auch nicht.

Çıralı ist super. Wir haben eine hübsche kleine Hütte gemietet und furchtbar nette Gastgeber. Wenn auch etwas speziell. So werden wir gleich am Abend bei sehr viel Tee über die Geschichte der Menschheit im allgemeinen, die der Türken im speziellen und über das heutige Weltgeschehen insgesamt aufgeklärt. Vieles bringt Spaß und ist interessant, die Verschwörungstheorien filtern wir einfach raus. Trotzdem bin ich froh, dass es keinen Alkohol gab, der hätte sicher noch ganz andere Themen rausgelockt. Die beiden sind total hilfsbereit. Fast hätte Sadid sogar die Telefongesellschaft dazu überredet, unsere Telefonkarte zu aktivieren, aber auch nach stundenlangen Telefonaten mit wechselnden Mitarbeitern ist da nichts zu machen. Wir werden es stationär in Ankara nochmal probieren müssen.

Hübscher Weg im Garten.

Garten mit Hängematten und jede Menge Schatten – so lässt es sich aushalten.

Der Ort ist zwar touristisch, aber wirklich zauberhaft. So gehen wir viel spazieren, essen in hübschen Lokalen und verbringen die heiße Tageszeit in Hängematten in unserem schattigen Garten. Außerdem genießen wir unsere kleine Hütte und das saubere Badezimmer. Mit Hilfe unseres Herbergsvaters lässt Henning sich bei einem Barbier Kopf und Gesicht rasieren, seit Tagen schon wünscht er sich das. Das kleine Geschäft hätten wir allein nicht gefunden. Und siehe da, nach vollendetem Werk sieht er aus wie immer, riecht nur kurzzeitig nur etwas fremd. Als wir wieder abreisen stellen wir fest, dass wir gar nicht am Strand oder im Meer waren. Verdammt sind wir verwöhnt!

Hierzu hat Albi ja gar nichts geschrieben?! Also: Nach schweißtreibendem Erklimmen eines Berges in der Abenddämmerung erreicht man ein Plateau, auf dem Gas aus diversen Löchern strömt. Da es sich praktischerweise auch gleich selbst entzündet…

…brennen dort überall diese hübschen Feuerchen.