Beim Wechsel von Ungarn nach Rumänien passieren wir das erste Mal eine Grenze, die auch noch grenzt. Der ungarische Zöllner ist sehr freundlich und hilfsbereit und erzählt uns allerlei, das ich jedoch vollständig nicht verstehe. Dann trägt er unsere Ausweise wech von seinem tollen Schattenplatz hin zur ungarischen Zöllnerin, was uns das zwischenzeitliche Einpacken erspart. Er scheint mir jedoch nicht ganz selbstlos, da er mit vollem Einsatz mit der rumänischen Kollegin flirtet und er freut sich sichtlich über die Gelegenheit, sie zu besuchen. Sie wiederum erkundigt sich sehr busy nach dem Grund unserer Einreise und scheint nur sehr mäßig interessiert an ihm. Aber vielleicht gehört dies ja auch zum Balztanz?
Die rumänischen Karten hatten wir leider noch nicht auf die Navis gespielt. So fahren wir Laut Navis durchs graue Nix, obwohl alles um uns herum grünt und blüht. Der Versuch, es am Straßenrand auf einem Parkplatz kurz nachzuholen, scheitert, aber im nächsten Cafe, ausgestattet mit perfektem WiFi und Kaffee aus löslichem Pulver lässt sich das Problemchen schnell beheben.

Das Navi weiß nicht, wo es ist – da hilft auch der Laptop in der rumänischen Mittagssonne nicht. Zum Glück hatten wir noch die gute alte Papierkarte dabei.

Jedoch, neues Land, neues Geld, zuerst einmal brauchen wir also Talers. Im ersten Laden werden wir nichts, hier geht nur Bares gegen Bares, zwei aufgeregt schnatternde und lachende Frauen begleiten Henning aber zum nächsten Bankomaten. Diese Erfahrung machen wir in den nächsten Tagen noch sehr oft. Die Rumänen sind unheimlich freundlich, fröhlich und hilfsbereit. Sie winken uns auf den Mopeds zu und sprechen uns auf der Straße an, ohne sich auch nur im geringsten durch unsere fehlenden Sprachkenntnisse gestört zu fühlen. Im Rumänien sind die Menschen auch deutlich schlanker als noch im Ungarn. Ich muss hierzu unbedingt eine Statistik recherchieren und meine Eindrücke vergleichen.

Die ersten Kilometer in Rumänien. Im Hintergrund lauert eine böse Regenwolke, die sich letztlich aber nicht durchsetzen kann.

Die Reisegeschwindigkeit sinkt aufgrund der eher mäßigen Straßen rapide. Aber es gibt viel zu sehen: Pferde, Schafe, Kühe, Esel und unglaublich viele Hunde laufen frei. Auf den eher wenig befahrenen Straßen muss man Ihnen halt ausweichen. Es funktioniert ganz problemlos. Die Häuser sind in braun, beige, grau und Grüntönen gehalten, die Dächer sind stets rot. Überall sind Blumen zu sehen. Landwirtschaft ist allgegenwärtig, jedoch sehen wir wenige Traktoren, fast alles wird mittels Mensch und Pferd erledigt.