Es lässt sich nicht leugnen: Die Anreise ist zäh. Habt ihr schon mal euer mühe- und liebevoll in die Taschen gequetschtes Gepäck – Henning hat jetzt sogar eine Winterjacke – am Flughafen wieder ausgepackt, da die Gewichtsverteilung – nicht aber das Gesamtgewicht des Gepäcks wohlgemerkt – zu Mehrkosten von 100 US$ führen soll? Da siegt der Geiz über eventuelle Hemmungen die Unterwäsche auf die Sitzgelegenheiten des Check-in Bereichs zu verteilen. Für einem Flug, auf dem die deutlich überwiegende Mehrheit der Passagiere ausschließlich mit Handgepäck reist, mutet diese Vorschrift doch geradezu absurd an. Bei unserer Ankunft am Gepäckband in Montréal sind unsere Taschen freundlicherweise schon auf einen Gepäckwagen geladen. Vielleicht wird das Band anderweitig gebraucht und wir waren die einzigen Nutzer?

 

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Montreal begrüßt uns mit dörflich europäischem Flair und Schneeregen. Gerade mit zweitem hat man ja als Hamburger Erfahrung und passende Kleidung im Schrank. Unsere ist jedoch Zuhause. Wir behelfen uns mit Zwiebellook und wenigen Neuanschaffungen, tatsächlich geht mir mein neues blaues Flanellhemd (Anm. von Tim, dem Heimwerkerkönig: Man nannte sie auch Alanis Borland…) nach einigen Tagen leicht auf den Keks. Aber schön warm ist es!

 

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Unser Apartment liegt in einer hübschen alten Straße und ist kuschelig warm. Oh, wir mögen es gleich sehr gern. Und obwohl wir todmüde sind, müssen wir doch noch ein wenig die Umgebung erkunden. Liebenswert schmuddelig ist es, der Schnee ist grau und matschig, aber noch längst nicht verschwunden. Der Frühling scheint noch sehr, sehr fern zu sein. Wir kommen an urigen Kneipen und gemütlichen Cafés vorbei, finden um die Ecke einen brauchbaren und trotz Feiertag geöffneten Supermarkt und machen es uns im neuen Zuhause gemütlich.

 

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