Die Camargue werde ich in keiner guten Erinnerung behalten, schade, ich hatte mich sehr darauf gefreut, so kann man irren.
Herrlich dagegen war unsere Zeit im Lubéron. Olivenbäume und Wein, Sonnenblumen und das wirklich hübsche Städtchen Isle sur la Sorgue, in dem wir unser Zuhause fanden. Wir suchten den Schatten, hatten etwas unter Sonnenbrand zu leiden. Das nahm uns leider die Chance viel Zeit bei den Cascades de Sautades zu verbringen, einem der schönsten Orte unserer Reise (Merci Michelle!!). Zwischen Felsen sprudelt der Fluss entlang, es gib kleinere Wasserfälle, Buchten und natürliche Wasserrutschen, wunderschön! Größere Felsen geben den Herren Gelegenheit, ihren Mut mit einem kühnen Sprung ins Wasser, und den Frauen, ihre Anmut durchs Auf-ihnen-liegen zu beweisen. Das Wasser ist herrlich kühl und durch das Fehlen von Sand und Erde sensationell klar! Ich bekomme glänzende Augen wenn ich dran zurückdenke!
Wir suchen uns in Isle sur la Sorgue einen schattigen Platz unter einer Brücke und lesen, den Abend verbringen wir mit Produkten de Region (Anm. d. K.: u.a. griechische Oliven „provencale“…) , und genießen die wunderbare Zeit mit Spaß bringendem Wein, leckeren Oliven und dem niemals fehlendem Baguette.
Wir kommen spät los, nachts hat es wieder stark geregnet und wir müssen Zelt und Gepäck reinigen und grob trocknen, bevor es weitergeht. Die Mutti des Campingplatzes wird langsam nervös, weil der Platz wieder neu vergeben ist, aber es passt schon noch.
(Anm. d. K.: Die Frau vergaß, Folgendes zu berichten: Zum Mittagessen kehrten wir mehr zufällig als geplant im Städtchen Bonnieux ein. Eigentlich hielten wir am erstbesten Pizzaladen. Beim Hinsetzen stellten wir dann aber fest, dass man vom Tisch aus einen kilometerweiten Blick über das Tal hat. Also so richtig weit. Davor die roten Dächer der Stadt. Dazu Pizza. Und Cola. OK, light, aber egal. Man ahnte, wo der Ausdruck „Essen wir Gott in Frankreich“ entstand…).
Wir fahren bis Hyéres und brauchen sieben Anläufe, bis wir einen Platz für unser Zelt finden. Erst spät können wir aufbauen, aber wir fühlen uns gleich wohl. Die Gegend ist wirklich schön, aus Häusern wurden Villen und das Meer leuchtet türkis und dunkelblau. Aber hier merkt man bereits, wie viele Menschen es an die Côte d’Azur Zieht. Den nächsten Tag verbringen wir auf Porquerolles. Die Fähre braucht 20 Minuten und schwups sind wir in einer neuen Welt. Der Hafen mit kleiner Marina ist noch gut besucht, trotzdem charmante Lädchen verkaufen Backwaren, Früchte, Getränke und kleine Dinge. Aber sobald wir ins Landesinnere laufen sind wir allein.
Die Insel ist wirklich wunderschön! Felsen und Urwald, wir klettern die Berge hoch und haben einen grandiosen Blick auf das Mittelmeer, einige wenige Schnorchler und weiße Segelboote in der Ferne. Es riecht zitronig und nach Harz, das Zirpen und Summen der Insekten ist unglaublich laut und trotzdem beruhigend.
Auf der Rückfahrt vom Hafen zum Zelt, wir beide auf einem Moped, trage ich ein Baguette in der Hand. Komme mir vor wie ein Franzose!
Den herrlichen Tag beenden wir mit einem letzten Bad im Mittelmeer und gehen früh ins Bett.
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