1983 entschied der Sultan, der Oman brauche seinen eigenen Duft. Den Duft des Orients. Weder Kosten noch Mühen wurden gescheut und so schuf Guy Robert den Klassiker „Gold“, seinerzeit das teuerste Parfum der Welt. Heute gibt es 29 verschiedene Düfte von Amouage, außerdem Duschgels, Cremes und Duftkerzen, man muss wohl mit der Zeit gehen. Produziert wird heuer in Grasse, entwickelt, abgefüllt und auch verpackt – natürlich von Hand – wird jedoch noch immer in  einer kleinen Fabrik außerhalb von Muscat. Und diese besichtigen wir heute.

Die Dame zuckt kurz, sehr viele Mopedfahrer aus Europa kommen hier wohl nicht vorbei, dann führt sie uns freundlich herum. Einige Fotos dürfen wir machen, aber nicht überall.  Wir sehen eine Mischung aus Werkbank, Hightech Chemielabor, Tanklager, putzigem, nach Geschlechtern getrennten Verpackungstresen und Luxusboutique. Und es bringt uns riesigen Spaß. Gern hätte ich euch ein paar Kennzahlen gegeben, aber man hält sich hier bedeckt. Der Zauber soll erhalten bleiben, die arabische Parfumkultur ist schließlich kein DAX 30 Unternehmen.

Schon am Eingangstor ahnt man, dass hier nicht unbedingt Bruno Banani ansässig ist.

Hier am Rande Muscats werden auch heute noch die Düfte in Handarbeit kreiert.

Den letzten Abend im Oman verbringen wir in Al Qasabiyat am Strand. Nach der Hitze des Tages und vor der Dämmerung tummeln sich hier viele Jugendliche um auf dem festen Sand zu Kicken, wir sehen einige Jogger, romantische Spaziergänger und auch Kamele führt man hier Gassi. Kurz, ein eigenes Theater, nur für uns.

Unser letzter Zeltplatz im Oman – wie immer nicht viel los.

Nebenbei wurden noch die Pfadfinderkenntnisse aufgefrischt…

Am Morgen haben wir einen Frühstücksgast. Ganz allein ist er nicht mehr und vorsichtshalber hat er seinen Stuhl und den Whisky mitgebracht. Früher war er Soldat, heute weiß er nicht mehr so recht, wer er ist. Als wir schließlich das Zelt einpacken besucht er schon die nächsten Picknicker und erzählt ihnen seine Geschichten ohne Pointe.

Trotz mehrfachem Angebot konnten wir uns doch nicht zu einem Frühstücks-Whisky hinreißen lassen. Unser ihm angebotenes Müsli fand er im Gegenzug auch eher halbgeil.