1983 entschied der Sultan, der Oman brauche seinen eigenen Duft. Den Duft des Orients. Weder Kosten noch Mühen wurden gescheut und so schuf Guy Robert den Klassiker „Gold“, seinerzeit das teuerste Parfum der Welt. Heute gibt es 29 verschiedene Düfte von Amouage, außerdem Duschgels, Cremes und Duftkerzen, man muss wohl mit der Zeit gehen. Produziert wird heuer in Grasse, entwickelt, abgefüllt und auch verpackt – natürlich von Hand – wird jedoch noch immer in einer kleinen Fabrik außerhalb von Muscat. Und diese besichtigen wir heute.
Die Dame zuckt kurz, sehr viele Mopedfahrer aus Europa kommen hier wohl nicht vorbei, dann führt sie uns freundlich herum. Einige Fotos dürfen wir machen, aber nicht überall. Wir sehen eine Mischung aus Werkbank, Hightech Chemielabor, Tanklager, putzigem, nach Geschlechtern getrennten Verpackungstresen und Luxusboutique. Und es bringt uns riesigen Spaß. Gern hätte ich euch ein paar Kennzahlen gegeben, aber man hält sich hier bedeckt. Der Zauber soll erhalten bleiben, die arabische Parfumkultur ist schließlich kein DAX 30 Unternehmen.
Am Morgen haben wir einen Frühstücksgast. Ganz allein ist er nicht mehr und vorsichtshalber hat er seinen Stuhl und den Whisky mitgebracht. Früher war er Soldat, heute weiß er nicht mehr so recht, wer er ist. Als wir schließlich das Zelt einpacken besucht er schon die nächsten Picknicker und erzählt ihnen seine Geschichten ohne Pointe.
Ihr geniesst die Sonne und Hitze und wir parken im Schnee. Unser Auto wird dieses Jahr nicht mehr bewegt, denn wir haben den (zeitlichen) Mittelpunkt unserer Reise erreicht: Mestia im Georgischen Kaukasus in 1500 m Höhe. Hier wollen wir Silvester feiern und evtl. bekommen wir noch weisse Weihnachten mit – am 6./7. Januar.
Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Viele Grüße
Brigitte und Peter
Schade, dass Ihr nicht nach Indien kommt. Da duftet es allenthalben nach einer Mischung aus Patschuli, Pisse und 2-Takt-Öl.
Und auch sonst würdet Ihr Euch da wohl fühlen. Fast alle Inder sind Vegetarier, und an einigen besonders heiligen Orten wird sogar konsequent vegan gelebt, jedenfalls soweit ich das verstanden habe. Kühe sind sowieso heilig, werden aber meist nicht so behandelt. Aber warum so viele kleine schwarze Schweine in den Städten rumwuseln, hat sich mir nie erschlossen. Und Hotels sind auch billiger als auf Eurer bisherigen Strecke.
Also überlegt es Euch. Könntet Ihr Pakistan nicht einfach überfliegen? Einer Eurer Biker-Kollegen, der sich im gs-forum.eu „ArmerIrrer“ nennt, hat sein Bike aus den VAE nach Bangkok verfrachtet und wartet jetzt da auf die Ankunft.
Grüße
Heinz