Wie die meisten der Emirate besteht auch Dubai aus zwei nicht zusammenhängenden Fleckchen Erde und der kleinere liegt nicht nur am Golf von Oman, sondern grenzt auch an den Oman. Und just diesen Grenzübergang haben wir uns ausgesucht.

Ruckizucki sind wir dann auch ausgereist, jedoch rutschten wir irgendwie durch den Zoll. Hm, wir brauchen unbedingt noch die Stempel für die Carnets, also müssen wir zurück. Dem Grenzer ist es recht, und weil unser Ausreisestempel sowieso das falsche Datum hatte, korrigiert er dies auch gleich mit.

Im herrlich klimatisierten Zollbüro mit WiFi, gemütlichen Sitzplätzen für Wartende und außerordentlich netten Zöllnern bekommen wir erst mal zwei Dosen eiskalte Pepsi geschenkt, während wir erklären, was wir brauchen. „Stempel hier, Stempel da, unterschreiben nicht vergessen und dieser Zettel ist eigentlich für eure Akten. Wollt ihr nicht? Kein Problem, ich entsorge ihn später.“ Leider kippe ich die Coke beim Einpacken über die Sitze. Ich hoffe, ich habe diese freundlich Geste hiermit nicht für alle Ausreisewilligen nach uns beendet.

Die Einreise in den Oman verläuft ebenfalls problemlos. Gegen kleines Geld gibt es ein Visum für 10 Tage, die Mopeds werden kurz durchsucht und es gibt eine Grenzkatze, mit der ich kuschele, während wir auf die Carnets warten. Bisher hatten die Zöllner immer Hunde, was für ein sympathisches Land!

Die Freude setzt sich fort. Das Meer und die Berge liegen vor uns! Auch der Oman bietet ausgezeichnete Straßen – jedenfalls entlang der Hauptstrecken – Palmen am Straßenrand und bunte Blumen. Die langen Gewänder, die die Männer hier tragen, sind hier meist pastellfarben, nicht unbedingt weiß, wie in den Emiraten. Der Kragen läuft zu einer einseitigen Kordel aus, die parfümiert wird. Auf dem Kopf trägt der Omani eine helle Kappe oder einen gewickelten Turban im Arafatfeudeldesign. Außerdem trägt hier jeder Mann, jedenfalls sobald es ihm möglich ist, einen sehr kurzen schwarzen Vollbart. Die Frauen tragen neben den durchaus gängigen schwarzen Überwürfen auch bunte Farben, aussdem haben sie eine Vorliebe für Schmuck und Make-up.

Unser langweiliges Hotel liegt in langweiliger Umgebung an einer Hauptstraße (langweilig) und hat auch noch mieses WiFi (sehr nervig). Aber Bett und Bad sind okay, also bleiben wir. Henning zaubert uns Spaghetti mit Tomatentofusoße und mit vollem Magen sieht die Welt ja bekanntlich gleich ganz anders aus. Ein netter Syrer nimmt uns dann noch mit zum riesigen Supermarkt, den wir wohl tatsächlich zu Fuß erst nach eineinhalb Stunden erreicht hätten. Er arbeitet seit Kriegsbeginn in den Emiraten kommt aber immer in den Oman, wenn er frei hat. Mal sehen, wann er wieder zurück in die Heimat kann.