Wir kommen spät los, aus zuviel Wein wurde zuviel Pizza und zuviel Bier. Wohl auch deshalb ist die Nacht eher unruhig.
Die Fahrt bleibt weiter schön, immer wieder sehen wir Schmetterlinge, hoffentlich sterben nicht zu viele auf unseren Motorrädern. Zu Mittag essen wir in einem kleinen namenlosen Örtchen, im Winter ist hier vermutlich die Hölle los, jetzt ist es ruhig. Unser Versuch im Pollo Loco vegetarisch zu futtern, endet in einer Pastaschlacht! Wir können kaum noch sitzen, so voll sind die Bäuche! „Ing, wir haben bestimmt zwei Hauptgerichte bestellt, kein Mittagsmenü!“ Das Dessert verweigern wir, nehmen aber Kaffe und Coke, in der Hoffnung, dass Koffein könnte uns helfen. Die Rechnung klärt, es war das Mittagsmenü, die Spanier meinen es gut mit uns!
Der Tag ist heiß, jeder Halt ist eine Qual, wir sind völlig auf den Fahrtwind angewiesen. Aber die tollen freilaufenden Pferde sind dann doch einen Stop wert, wenn auch nur einen sehr kurzen. Etwas länger machen wir Rast an einem Fluss, kleinere Felsen liegen im Wasser, Stromschnellchen um uns herum, das Wasser ist sehr kalt und lässt uns die Hitze gut aushalten. Henning sucht Gold – natürlich mit großem Erfolg, Claas liest und ich bewundere alles um mich herum. Es gibt hier witzige Echsen. Sie sind sehr klein, sehen aber aus wie Drachen. Minidrachen. Und überraschend viele Raupen. Gut, irgendwo müssen die Schmetterlinge ja herkommen!
Die Ankunft in Andorra ist übel. Fahrzeugmassen schieben sich vorwärts und Zweckbauten, die aggressiv billigen Alkohol, Zigaretten und Electronic bewerben, zäumen die Straße. Der erste Gedanke? Bloß weg hier! Wir kämpfen uns weiter durch die Hauptstadt und entscheiden uns gegen ein Hotel. Stattdessen nutzen wir einen Zeltplatz etwas außerhalb, zwar an einer Hauptstraße gelegen aber grün, günstig und mit schönem Blick auf die Berge drumherum.
Claas hat zwei Hornissen gesehen, es gibt überdimensionierte Spinnen und ein Insekt, dass aussieht wie eine riesige fliegende Ameise. Aber kann es so große Ameisen überhaupt geben? Im Supermarkt haben wir Brot, Müsli und Bier gekauft, außerdem ein Viererpack Eis. Einzelne Eise gibt es leider nicht.
Wegen der fiesen Insekten gehen wir schon früh ins Zelt. Ich schlafe wunderbar, so gut wie noch nie auf der Reise!
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns bei einem Croissant und Café au lait, Claas treibt es nach Barcelona, von dort aus will er die Fähre nach Mallorca nehmen um dort seine Schwester besuchen. Vielleicht trifft er ja auch Albert? Wir suchen Dalís Spuren und fahren nach Figueres. Claas wird uns fehlen, wir hätten viel Spass in den Bergen, auf den Strecken der Tour de France und des Camino zusammen!
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