Die letzten beiden Tage in Kasachstan verbringen wir wieder etwas ruhiger. Wir sind froh, dem Staub und dem Smog der Stadt zu entkommen. Die Landschaft hat sich verändert, sie ähnelt nun der Kulisse aus einem Italo-Western: weite karge Landschaft und rote Berge. Die Strecke führt durch Schluchten und Steppe. Eine perfekte Mischung zwischen brauchbarer Straße, um die Landschaft genießen zu können und toller Piste für den nötigen Fahrspaß. Das Bargeld haben wir fast aufgebraucht, morgen geht es ja über die Grenze, und heute Nacht werden wir wild zelten. Daher sind wir etwas irritiert, als wir an eine Schranke mit Soldaten gelangen. Für das Reservat ist Eintritt fällig, den wir nicht bezahlen können. Nach etwas Hin und Her einigen wir uns auf 10 US$ und dem Versprechen, mit den Mopeds nicht die Schlucht hinunter zu fahren. Zum Glück hat es noch geklappt, es wird schon dunkel und langsam kalt. Wir kochen Gemüse mit Reis und bauen das Zelt auf. Und weil es so wunderschön ist, öffnen wir noch den frisch erstandenen Rioja. Perfekt. Der Canyon ist wirklich wunderschön, total einsam und nach und nach gehen die Sterne auf. Während Henning unermüdlich versucht die Milchstraße zu fotografieren, sehe ich eine Sternschnuppe. Prost! Welch perfekter Abend!

Die Zufahrt zum Canyon ist mit 20 km recht lang und staubig – aber ein großer Spaß mit den Mopeds!

Da haben wir schon schlechter gezeltet…

Kein Sonnenuntergang, dieses mal geht der Mond unter.

Auch der Sonnenaufgang ist wunderschön. Mit der Sonne wird es wärmer und so genießen wir noch die ein oder andere Tasse Kaffee in der schönen Umgebung bevor wir weiterfahren. Kasachstan verabschiedet sich mit seiner besten Seite, die Steppe duftet, Berge tauchen auf, und es gibt sogar einige Flüsse. Wir sehen nochmal Esel- und Pferdeherden und genießen eine tolle Fahrt, die wir immer wieder unterbrechen, um Fotos zu machen.

Und immer, immer wieder geht die Sonne auf…

Der Grenzübergang bei Kegen ist beinahe niedlich. Obwohl noch zwei weitere Fahrzeuge die Feldwege fanden, sind wir nach etwa 8 Minuten aus- und eingereist. Auf Kirgisischer Seite musste ich nichtmal die Fahrzeugpapiere vorzeigen. Es gibt einen hübschen Stempel, ein herzliches Willkommen und dann sind wir in Kirgistan!

Das ist der Weg zur Grenze, hinten sieht man schon die Station.

Und nach ein paar Minuten sind wir schon in Kirgistan, wo diese hübschen Berge auf uns warten.