Da der Staub ständig die Fahrbahnmarkierungen verdeckt – mit denen hier übrigens deutlich mehr als mit Verkehrsschildern gearbeitet wird – sehen wir regelmäßig Menschen, die diese wieder freifegen. Ein ungewohnter Anblick! Und obwohl es recht warm ist, bringt der Wind aufgrund des Staubs nicht so viel Freude. Tatsächlich produzieren wir unter der Dusche stets erstaunlich beigefarbenen Schaum. Auch der Smog mag seinen Anteil hieran haben. Viele Menschen tragen daher Staubmasken, erinnert ihr euch vielleicht an Michael Jackson? So in etwa sieht es aus.
Wir sehen in Kasachstan zwar auch viele westliche Autos – ich bin nicht sicher, ob wir Japaner mittlerweile auch als „westlich“ bezeichnen würden, einfach weil wir die auf unseren Straßen so oft sehen – aber häufig ist auch die Ladas, gern als alter grauer Bus mit einem niedlichen Gesicht. Allerdings werden Ladas auch heute noch hergestellt und dann sehen die genauso langweilig aus wie all die anderen neuen Autos halt heute aussehen.
Heute werden wir nicht bis nach Almaty fahren, sondern unterwegs irgendwo das Zelt aufschlagen. Die Temperatur ist angenehm kühl, daher können wir die Fahrpausen auch an sonnigen Plätzen machen. In den letzten Tagen war es manchmal so heiß, dass wir nur an Tankstellen, Picknick- oder Bushaltestellenhäuschen halten mochten. Unterwegs sehen wir wieder viele freilaufende Tierherden. Besonders freue ich mich über Pferde, die habe ich am liebsten. Sie stehen oft kuschelnd zusammen, das ist wirklich süß. Alle sehen jung, gesund und fit aus, vermutlich liegt es aber daran, dass sie mit etwa zwei Jahren gegessen werden. Das ist natürlich traurig, trotzdem haben all die Tiere hier ja ein tolles Leben im Vergleich zu vielen, die auf den deutschen Tellern landen. Wir treffen auch auf riesige Herden mit Schafen und Ziegen. Es gibt dabei ganz unterschiedliche Sorten, kleine weiße Wolken mit dünnen Beinen, wie wir sie von Zuhause kennen und auch große, fast wie Lamas in bunten Farben und mit kräftigeren Beinen und Hälsen. Besonders bezaubernd ist der Wollberg am Ende des Rückens, wenn sie etwas schneller laufen, sieht es aus wie ein wackelnder Popo.
Je näher wir Almaty kommen, desto dichter ist das Land besiedelt. So können wir einige Tomaten, Zwiebeln und sogar Paprika für unser Abendessen kaufen. Das Zelt schlagen wir auf einem Feld kurz vor der kleinen Stadt Korday etwas abseits vom Straßenrand auf. Nachts leuchten hier ganz wunderbar die Sterne!
Hinterlasse einen Kommentar