Wir fliegen wieder mit Stopover in Sri Lanka und finden es ein wenig schade, hier keine längere Pause eingelegt zu haben. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Die Ankunft auf dem Flughafen Changi in Singapur lässt jedoch jeden Zweifel, ob des gewählten Reiseziels vergessen. Flughäfen können sie hier schon mal, alle Achtung. Mit der Metro, die hier MRT heißt, fahren wir in unser kleines Apartment im indischen Viertel. Schon die Namen der Haltestellen (Tanah Mehra, Lavender, Kallang) spiegeln den Mix aus Südostasien und den Einflüssen der ehemaligen Kolonialherren, der so typisch ist für den Stadtstaat, wider.
Die Bude ist winzig, aber perfekt. Tolles Bett, schönes Bad, Minibalkon und eine Gemeinschaftsküche auf einem riesigen Balkon, die wir letztendlich aber nicht einmal nutzen. Denn zwei Dinge gibt es in Singapur im Überfluss, Shopping jeder Couleur und Mampf. Ich vermute, dass man alles, was irgendwo auf der Welt gegessen wird, hier finden würde. Und obwohl Singapur es auf den Thron der teuersten Städte der Welt schaffte, kann man hier wirklich in jeder Preisklasse und natürlich jederzeit futtern.
Da wir nicht so lange bleiben werden, entscheiden wir uns für einen Hopp on Hopp off Bustour-Tag, eigentlich ist Singapur aber klein genug, es zu Fuß zu erkunden, jedenfalls wenn man gern läuft. Die Gehwegdichte ist zwar nicht perfekt, aber brauchbar. Nur im Regen – zufällig haben wir grade Regenzeit – sind die Biester kompletter Mist, weil rutschiger als nasse Seife. Es regnet nicht rund um die Uhr, zwischen 14:00 Uhr und 17:00 Uhr kann es immer mal wieder Schauer geben, manchmal nieselt es auch nur oder bleibt trocken. Naja, trocken trifft es eigentlich nicht, die Luft ist dick wie Erbsensuppe, ich glaube nicht, dass ein Tag vergeht, an dem wir nicht zweimal duschen.
Heute gibt es Quoten, um die Ethnien in neuen Wohnhäusern zu mischen, aber Stadtentwicklung braucht seine Zeit, und so können wir neben dem arabischen und indischen Vierteln auch das quietschbunte und wuselige Chinatown anschauen.
Und wie bei diesen Vierteln unvermeidbar, könnte es auch in einer anderen Großstadt der Welt liegen.
In Singapur kann man Wohnungen nicht wirklich kaufen, es ist ein wenig vergleichbar mit unserer Erbpacht, nach Zeitablauf fällt die Bude zurück an den Staat und der vergibt wieder neu. Als Deutscher erwärmt man sich wohl eher schwer mit diesem Prinzip.
Die Stadt ist voller Menschen, tatsächlich ist der botanische Garten der einzige Ort, an dem sie sich etwas verteilen. Und er ist wirklich schön und so groß, dass wir zwei Tage brauchen, um ihn anzuschauen. Ingrid, ich bin mir sicher, das hätte Dir wirklich gut gefallen.
In Singapur musste ich mal zwei Wochen auf meine Flug nach Jakarta warten. Gewohnt habe ich in der Bencoolen Street, wenn ich mich recht erinnere. Auf dem zweiten Foto von oben erkenne ich den Wolkenkratzer in dem damals mein zuständiges Reisebüro war. Und auf dem selben Foto sind unten rechts noch die Fressbuden zu sehen, in denen ich damals fast täglich gegessen habe. Und ich bin gerne zu McDonalds gegangen, weil der gut klimatisiert war 🙂
Der Botanische Garten war damals auf Sentosa Island.
Ach Gott, ist das lange her!
Grüße
Heinz